Aktuelle Situation Heimat- und Volksfest

Heimat- und Volksfest 2024

Während das Oktoberfest wieder boomt, tun sich die kleineren Kommunen schwer, Volksfeste, Kirchweihen und ähnliche Festivitäten noch organisieren und finanzieren zu können: Die Preise steigen, der Umsatz geht zurück, die Sicherheitsauflagen werden immer schärfer und kostenaufwändiger: Die Errichtung von Einfahrtsperren, vor wenigen Jahren noch undenkbar, sind mittlerweile Standard, Taschenkontrollen lassen sich oft nicht vermeiden. Das Wassertrüdinger Heimat- und Volksfest, traditionell am Wochenende nach Pfingsten veranstaltet, steht laut Bürgermeister Ultsch nach einigen schwierigen Jahren vor großen Herausforderungen. In den letzten zwei Jahren fand es nur noch an vier statt der sonst üblichen fünf Tage statt, die Zeiten eines nur mäßig gefüllten Bierzeltes häuften sich, ein Festumzug findet nach einem Beschluss des Stadtrates aus dem Jahre 2017 aus Kostengründen nur noch alle zwei Jahre statt. Am kommenden Montag steht auf der Tagesordnung des Stadtrates die Wiedereinführung eines jährlichen Festumzuges am Volksfestsonntag. Laut Ultsch habe sich im Besonderen in diesem Jahr gezeigt, dass ohne Umzug Festplatz und Festzelt nahezu leer sind. Nach Volksfestsonntagen mit Festzug zeigte sich jeweils ein anderes Bild. Ultsch plädiert daher dafür, den Festzug wieder alle Jahre zu veranstalten und appelliert an die Vereine und an die Bürger, sich rege an der Gestaltung eines Festzuges zu beteiligen. Man könne ein Volksfest auch kaputtsparen, so Ultsch, irgendwann kämen die Leute aufgrund mangelnder Attraktivität nicht mehr zum Festplatz. Ultsch sieht auch Änderungsbedarf bei der Festlegung von Konditionen für Festwirte und Festplatzbestücker. Der Wunschtraum so manchen Stadtrates, dass hier sehr viel Geld verdient würde und die Stadt hohe Konditionen festlegen könnte, entspräche nicht mehr der Realität. Eine finanzielle Beteiligung an Feuerwerk, Sicherheitskonzept und Bustransfer sei inzwischen für Festwirt und Festplatzbetreiber fast nicht mehr zu schultern. Auch hier müsse ein Umdenken stattfinden. Wenn eine Kommune ein attraktives Volksfest haben wolle, müsse man auch den Mut haben, hierfür Geldmittel in den Haushalt zu stellen, so Ultsch.

 

Foto: Hartmut Goldmann

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