Nominierung für den Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 2021

Klingenweihersteig von oben

Die Bayerische Gartenschau 2019 in Wassertrüdingen wurde mit einer sehr erfolgreichen Bilanz abgeschlossen: Es kamen rund 100.000 Besucher mehr als erwartet, das Zusammengehörigkeitsgefühl an der Grenze von Mittelfranken zu Bayerisch Schwaben wurde erheblich gesteigert. Mittlerweile erkundigen sich wöchentlich bayerische Städte nach dem Rezept, wie man eine Kommune durch eine „Gartenschau“ erfolgreich aufhübschen und technische Bauwerke „In-Wert“ setzen kann.

Im Rahmen der Bayerischen Gartenschau in Wassertrüdingen wurden zwei kommunale Pflichtaufgaben mit erledigt, das sind der „Hochwasserschutz“ im Süden der Stadt und der Abschluss einer ehemaligen „Bauschutt- und Erdaushubdeponie“ im Norden. Landschaftsarchitekt Maik Böhmer vom Landschaftsarchitekturbüro Planorama aus Berlin hatte hier einen enormen Abstimmungsbedarf zu bewältigen, einerseits mit den technischen Planern des Hochwasserschutzes und den technischen und gesetzlichen Vorgaben für die Deponieabdeckung. Der Hochwasserschutz sollte keine „Wurst durch die Stadt“ werden, sondern ein attraktives Naherholungsgebiet, gleiches galt für die abzuschließende Deponie mit Beginn aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In diesem Bereich hat der Planer mit Verbindung des Gegensatzes von wilder Natur und technischer Nutzung, zusammen geführt durch einen „Goldenen Klingenweihersteig“, ein „Bayerisches Alleinstellungsmerkmal“ geschaffen: Auf über einem Kilometer Länge kann der Besucher nun auf goldenen Wegen durch üppiges Grün und Wasserflächen wandeln, von der Seerose bis zur Bergrose.

Heute erreichte das Wassertrüdinger Rathaus die Nachricht, dass die „Natur in Wassertrüdingen“ für den Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 2021 nominiert wurde. Aus 119 Einsendungen wurden 35 in die Nominierung aufgenommen, hier ist Wassertrüdingen dabei. Die neunköpfige Jury wird am 23. April den ersten Preis vergeben und Auszeichnungen in neun Kategorien vornehmen. Bürgermeister Stefan Ultsch zeigte sich sehr erfreut über die Nominierung.

Geschäftsführer Peter Schubert ergänzte, dass schon die Nominierung ein großer Erfolg sei. Es sei dem Planer Böhmer hervorragend gelungen, technisch notwendigen Maßnahmen ihre Funktionen zuzuweisen, und ihnen dabei ein attraktives Erscheinungsbild zu verleihen; der Bürger könne die „Funktionsflächen“ jetzt für sich einvernehmen und die Landschaft genießen. Schubert betont auch, dass ohne die großzügige Unterstützung der Europäischen Union und des Freistaates Bayern eine Umsetzung unmöglich gewesen wäre.

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