Der Feuerbrand ist eine sehr gefährliche Bakterienkrankheit, vor allem an Apfel-, Birnen- und Quittenbäumen.
Der Erreger, das Feuerbrandbakterium Erwinia amylovora, dringt hauptsächlich über die Blüten ein; in der Folge verfärben sich Blüten und Blätter vom Stiel her braun bis schwarz. Oft krümmt sich die Spitze befallener Zweige hakenförmig. Äste und schlussendlich die ganze Pflanze sterben ab.
Die Übertragung erfolgt außerdem durch Schleim, welchen kranke Pflanzen ausscheiden. Befallen werden ausschließlich Kernobstbäume (Äpfel, Birnen, Quitten), Weiß- und Rotdorn, Vogelbeere, Mehlbeere und einige Zier- und Wildpflanzen: alle Arten von Cotoneaster, Feuerdorn, Felsenbirne, Stranvaesia. Es gibt keine direkten Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Feuerbrand.
Falls Sie einen Feuerbrandverdacht haben: Absterbende Zweige und Pflanzen bitte nicht berühren - es besteht große Verschleppungsgefahr.
Typisch für die Erkrankung sind folgende Merkmale:
- Schwarzfärben der Blütenstiele und später auch der Blütenblätter, die vertrocknet hängen bleiben
- Absterben von Triebspitzen innerhalb von ein bis zwei Tagen
- Verfärben des Laubes, zunächst grün-braun, später rot-braun bis schwarz-braun
- Laub, Blüten, Früchte bleiben nach dem Absterben an der Pflanze hängen
- Absterben nur einzelner Seitentriebe oder Fruchtspieße (besonders beim Apfel möglich)
- Krückstockartiges Abbiegen der befallenen Triebspitzen, solange Längenwachstum vorhanden ist
- Früchte im Befallsbereich schrumpfen zusammen
- Laub der befallenen Triebe und auch Früchte bleiben im Winter am Baum hängen
- An den sog. "Cankern" = eingesunkene krebsartige dunkle Stellen an den Zweigen und Ästen, überwintern die Bakterien
Stark befallene Bäume und Sträucher müssen gefällt und verbrannt werden. Leichter befallene Gehölze sind gut auszuschneiden, d.h. die befallenen Zweige und Äste und auch die Canker sind mind. 70 cm ins gesunde Holz zurückzuschneiden und ebenfalls zu verbrennen.
Diese Maßnahme hilft auch, wenn es sich nicht um Feuerbrand, sondern um irgendeine andere Pflanzenkrankheit handelt. Am besten ist es, wenn man grundsätzlich alles, was vertrocknet, abgestorben oder krank aussieht, wegschneidet und verbrennt. Größere Äste können in einem geschlossenen Raum (Holzschuppe oder Garage) isoliert gelagert werden. Nicht im Freien lagern! Verbrennung am besten im Holzofen oder bei größeren Mengen auf einem geeigneten Brandplatz der Gemeinde.
Kleine Mengen an Schnittmaterial können über den Hausmüll entsorgt werden, größere Mengen sind zu verbrennen oder zur Müllverbrennungsanlage zu bringen. Material nicht häckseln, keinesfalls auf den Kompost geben, auch die Biotonne ist nicht zu empfehlen.
Sehr wichtig ist auch noch die Desinfizierung des Schnittwerkzeuges (Schere, Säge), z.B. durch Reinigung der Werkzeuge mit Desinfektionsmittel.
Die Krankheit ist grundsätzlich meldepflichtig. Meldungen sind an das E-Mail-Konto feuerbrand@landratsamt-ansbach unter Angabe von Befallsort, Name, Adresse und einer Telefonnummer für Rückfragen vorzunehmen (Rückfragen unter Tel. 0981-468-6305, Herr Then)